AKUPUNKTUR MOXA
Die Akupunktur ist bei uns das bekannteste und meist verbreitete Therapieverfahren der Chinesischen Medizin. In China selbst macht die Akupunktur jedoch nur ca. 20 % aller Behandlungen aus. Prinzip der Akupunktur ist es, durch einen physikalischen Reiz an einem definierten Punkt (mit Nadel oder Moxa), Einfluss auf die zirkulierende Energie zu nehmen. Mit Moxa (Verbrennen von Beifußkraut) wird eine Energie zuführende, wärmende und schmerzstillende Wirkung erreicht. Die meisten der ca. 400 klassischen Akupunkturpunkte am Körper sind anatomisch tastbare Vertiefungen. Im Verlauf einer circa halbstündigen Behandlung werden zwischen 1 und 20 Punkte stimuliert. Die Anzahl der Behandlungen ist abhängig von der Erkrankung und deren Verlauf.
Die Energien (z.B. Qi und Xue) fließen im Körper in Leitbahnen. Ein Bild hierfür ist ein komplexes Rohrsystem mit vielen regulierbaren Ventilen, den Akupunkturpunkten. Der Energiefluss kann zum Beispiel blockiert, verlangsamt, beschleunigt oder völlig fehlgeleitet sein (bei Erbrechen zum Beispiel in die entgegengesetzte Richtung). Jeder Akupunkturpunkt kann per Definition den Energiefluss lokal oder im ganzen Körper auf eine bestimmte Art verändern. Deshalb werden die Nadeln oft nicht an den vermeintlich erkrankten Stellen gesetzt. Neben der klassischen Körperakupunktur gibt es andere Arten, die nur einzelne Körperregionen, sogenannte Mikrosysteme benutzen. Am bekanntesten ist hier die Ohrakupunktur. Die Behandlung geschieht im Liegen oder Sitzen mit feinen, sterilen Einmalnadeln. Der Einstich kann einen leichten Schmerz verursachen. Für sehr empfindliche Patienten oder Kinder kommt die Laserakupunktur zur Anwendung. Die Nadeln werden dann belassen und eventuell im Verlauf noch manipuliert. Die häufigste Indikation zur Akupunktur sind Schmerzprobleme. Außer bei Schmerzen ist sie auch bei Allergien und Asthma, Infekten, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen und einer Vielzahl anderer organischer und funktioneller Beschwerden sehr wirksam. Nebenwirkungen sind bei Anwendung durch einen gut ausgebildeten Arzt äußerst selten.